Montag, 27. Mai 2013

Zur Ausbildung des Personals


Zur Organisation der Jobcenter

Staat und Verwaltung sind an das Gesetz gebunden und dürfen nicht willkürlich handeln.
Wie sind die Jobcenter organisiert? Können sie den ihnen aufgetragenen gesetzlichen Auftrag überhaupt erfüllen?
Sind sie entsprechend ausgestattet und organisiert?


Frage hier ist:

Ist das Personal entsprechend ausgebildet?
Gesucht sind Fakten und Konsequenzen  - Mach Mit!


Weitere Fragen gibt es hier >>
 
 

11 Kommentare:

  1. Von den ersten Fallmanagern die 2005 eingestellt wurden, weiß man, das sie nur einen Kurs, eine Schulung, d.h. keine Ausbildung, belegten. Praktisch im Schnellkurs.
    "Fallmanager" war und ist ein "Beruf" den es GAR NICHT GIBT. Angeblich werden die heute aber Ausgebildet, weiß jemand mehr? Wo und welche Ausbildung soll das sein?

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    1. Verwaltungs(fach)angestellte, nach Feierabend (Nähere Umstände weiß ich auch nicht.)

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    2. Ihr solltet den Link auf diesen Blog unbedingt besser in eure anderen Seiten einpflegen.
      Gerade mit den aktuellen Fragestellungen seid ihr vermehrt auf "Insider" (oder eifrige Rechercheure) angewiesen.

      Die große bunte Suchmaschine spuckt, sucht man nach "Ralph Boes", als ersten Link die Seite http://www.buergerinitiative-grundeinkommen.de/brandbrief/ aus.
      Der Mach Mit Blog ist dort erst unter "Aktuelles/Berichte" in drei Blogeinträgen "beworben" (die mit der Zeit untergehen), und findet sich ein Level tiefer unter "Aktuelles/Berichte > Blogs", wenig attraktiv beschrieben als "Sammlung aller Argumente Pro- und Contra Sanktionen und Hartz-IV", von "Mach Mit" ist da keine Rede.

      Das könnt ihr besser, vielleicht kommen dann auch mehr und bessere Beiträge zu den aktuellen Fragen.

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  2. Diese sogenannten Fallmanager, oft sehr jung, ohne Lebenserfahrung, sitzen in Ihren Sesseln und genießen dieses Gefühl von " Macht "! Man fühlt sich mit fast 50 Jahren, wie ein Schüler, der zur Schulleitung her-zitiert wird . Ich habe eine 6 jährige Ausbildung und bin eine Fachkraft,aber was sagt mein Fall-Manager : " Wenn Sie auch nur 1 Euro mehr im Monat haben als jetzt ( Hartz 4 ), dann lohnt es sich schon zu arbeiten ! Hier habe ich ein Stellen-Angebot für Sie( 30km entfernt/ kein Auto),...Eintritts- Termin...gerne gestern ! So etwas unverschämtes muss man sich gefallen lassen ?! Fall-Manager können auch keine Arbeits-Plätze "backen", also wird man gezwungen,sich freiwillig in eine Zwangs-Arbeit nötigen zu lassen. = Sklaverei !

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  3. Ist doch egal was man schreibt, wenn der Herr ... denkt es ist nicht im Sinne des BGE wird der Beitrag gelöscht.

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  4. Einen Denkanstoß am Rande für diejenigen, die das Machtgefühl bemängeln: "Das Experiment" zeigt deutlich, wie so etwas zustandekommt. Nur wenige Personen können sich derartigen Prozessen verschließen.
    Das Folgende sollte klar stellen, warum der Vergleich angebracht ist.

    Das folgende baut auf die Aussagen meines Sachbearbeiters und meinen eigenen Beobachtungen/Erfahrungen auf (ich bin ebenfalls "Hartzler", habe jedoch das Glück, aktuell einen kommunikativen und kompromissbereiten SB zu haben):

    - Wie sind die Jobcenter organisiert?
    Es gibt eine grundsätzliche Hirarchie. Ein Gruppen- oder Bereichsleiter hat die Aufsicht und das Recht für abschließende Entscheidungen. Ist eine Entscheidung unsicher oder wird sie vom Leistungsnehmer angezweifelt, landet sie beim Leiter. Das Team selbst ist ebenfalls in Bereiche aufgeteilt, die jedoch nicht der Ausbildung der Arbeitnehmer entsprechen müssen. Fortbildungen, Infopapiere, Beratung durch die Kollegen und nicht zuletzt Präzedenzfälle sind als Handlungslinien vorgegeben. Abweichende Entscheidungen der einzelnen Sachbearbeiter können vom Leiter oder der Behörde rückgängig gemacht bzw. abgeändert werden, soweit sie ihnen zur Kenntnis gelangen; Mitarbeiter, die sich durch abweichende Entscheidungen hervortun, sind durch eine Kündigung oder Mobbing gefährdet.
    Das Nutzen zusätzlicher Materialien kommt vor, ist allerdings nicht abgesichert oder in irgendeiner Weise besonders erwünscht.

    - Können sie den ihnen aufgetragenen gesetzlichen Auftrag überhaupt erfüllen?
    Nein bzw. nur teilweise.
    Das Prinzip von Fordern und Fördern läuft zumeist auf die Pflicht hinaus, mehr zu fordern, denn zu fördern. Vielen Sachbearbeitern ist klar ersichtlich, dass Weiterbildungskurse zu einer Statistikbereinigung führen und das stete Fordern zum Nachgeben bzw. Aufgeben führt. Damit ist der Auftrag, Personen zu Arbeitnehmern zu machen, erfüllt, jedoch unter un- oder nur schwer tragbaren Bedingungen für die Betroffenen.
    Eine Umorientierung oder freie Entscheidung wird nicht bzw. nur selten unterstützt. Es bedarf einer großen Vehemenz und starker Persönlichkeit beim Sachbearbeiter, um von der Routine abweichende Maßnahmen durchzusetzen.

    - Sind sie entsprechend ausgestattet und organisiert?
    Nein bzw. nur teilweise.
    Rechnersysteme, Netzwerke und Programme sind zumeist veraltet und entsprechen nicht dem Stand der Informationsblätter und Gesetzesänderung. Dem Einvernehmen nach stellen die Programme ein Flickwerk dar, das zum Einen langsam und fehleranfällig, zum Anderen nicht vollkommen sachdienlich ist. Die zugrundeliegenden Datenbanken sind wenig geschützt und fragmentiert, außerdem zum Teil nicht untereinander kompatibel oder zwecks Synchronisation vernetzt.
    Die Aktenlage richtet sich nach dem Können der betreuenden Personen und kann bei Überarbeitung durchaus Fehler oder Lücken aufweisen, die zumeist zum Nachteil des "Kunden" gereichen (fehlende Anträge/Nachweise/Bestätigungen).

    - Ist das Personal entsprechend ausgebildet?
    Nur teilweise.
    Da auch sachgebietsfremde Personen in den jobcenter'n und ARGE-Abteilungen eingesetzt werden, sind diese auf die Weiterbildungen und Kurzkurse angewiesen. Hierbei wird in Handlungsstränge, Bearbeiten und Erfassen der Anträge, außerdem in der Bedienung der Programme unterrichtet. Eine weitere Einweisung in Gesetzesgrundlagen, moralische Ansprüche oder dergleichen wird nicht vorgenommen.
    So passiert es häufig, dass auch die Sachbearbeiter mit der Situation überfordert sind und soziale Strategien entwickeln, um mit der Belastung fertig zu werden. Insbesondere geschieht dies durch Abgrenzung zum "Kunden" und seinen Bedürfnissen (womit eine ähnliche Situation wie aus "Das Experiment" entsteht).
    Auf eine Überarbeitung, Überforderung oder moralische Bedenken wird innerhalb des Dienstes keinerlei Rücksicht genommen, frei nach dem Motto "Friss oder stirb."
    Aufstiegschancen bieten vor allem skrupelloses Durchsetzen der Vorschriften, Handeln zum Vorteil der eigenen Abteilung und (Über-)Erfüllen des Solls an Bearbeitungen.

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  5. Hallo.
    Wir sind vor neun Monaten umgezogen. Mein ältester Sohn kommt jedes zweite Wochenende. Dafür steht ihm im Rahmen einer temporären BG Geld pro Tag zu. Mein Sachbearbeiter hat die Angelegenheot vier Monatelang ignoriert und dann bei einem Telefonat angezweifelt, dass es sowas gibt. Nun meint er, ich solle das Geld beim Vater einholen. Der ist aber nicht dafür zuständig weil es um Umgang und nicht um Unterhalt geht.
    Ich bin Ausländerin und brauche einen neuen Pass. Das ist sehr teuer. Die Kosten für Passerneuerungen von Ausländern ( mit neuen Aufenthaltstiteln) sind NICHT!!! in der Regelleistung enthalten! Nach § 73 SGB 12 steht einem zu dafür Geld zu bekommen. Mein Sachbearbeiter meinte, die lehnen das schon seit vielen Jahren bei jedem ab.

    Ich warte bis heute auf die Gelder. Ich habe nun mit Klage gedroht.

    Fazit: Die kennen sich nicht aus, oder wollen sich nicht auskennen. Hab noch sehr sehr viele Beispiele... leider. So traurig das ganze. Und wenn man versucht zu bekommen was einem rechtmäßig zusteht, wird man als dreist dargestellt. :(

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  6. Wie man hört, sind die Mitarbeiter der Jobcenter ein Potpourri an verschiedenen Berufen, Metzger, Verkäufer, Ex-Telekommitarbeiter. Ich selbst kenne einen ehemaligen Autor. Also alles Quereinsteiger ohne Bezug zur Materie.

    Es sind keine Juristen oder Ähnliches, die eine Kompetenz in der Handhabung und Ausführung eines Gesetzes haben.

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  7. Anzahl der Ex-Bundeswehr-Offiziere und -Soldaten in den JobCentern.

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  8. Ich weiß nicht ob es hier passt, ich versuche es einfach.

    Ich bin (noch) nicht im Hartz IV System, aber im ALG I - Bezug greifen auch schon die annähernd gleichen Mechanismen.
    Hab mal auf meinem Blog ein sog. "Beratungsgespräch" ein wenig unter die Lupe genommen.
    Die Ausbildung meiner SB kenne ich noch nicht, aber deren Vorgehensweise hat nicht viel mit dem zu tun, was man allgemein unter Arbeitsvermittlung versteht.

    http://unbequem.blogspot.de/2013/06/beratungsgesprach-ein-anderes-wort-fur.html

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  9. Ihr solltet den Link auf diesen Blog unbedingt besser in eure anderen Seiten einpflegen.
    Gerade mit den aktuellen Fragestellungen seid ihr vermehrt auf "Insider" (oder eifrige Rechercheure) angewiesen.

    Die große bunte Suchmaschine spuckt, sucht man nach "Ralph Boes", als ersten Link die Seite http://www.buergerinitiative-grundeinkommen.de/brandbrief/ aus.
    Der Mach Mit Blog ist dort erst unter "Aktuelles/Berichte" in drei Blogeinträgen "beworben" (die mit der Zeit untergehen), und findet sich ein Level tiefer unter "Aktuelles/Berichte > Blogs", wenig attraktiv beschrieben als "Sammlung aller Argumente Pro- und Contra Sanktionen und Hartz-IV", von "Mach Mit" ist da keine Rede.

    Das könnt ihr besser, vielleicht kommen dann auch mehr und bessere Beiträge zu den aktuellen Fragen.

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